Prof. Dr. Helmut Reichling zu Themen von gestern, heute und morgen
aktualisiert am: 25.04.2020
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Die Prophezeiungen des Nostradamus zu Corona
Prof. Dr.
Helmut Reichling,April 2020
Die Corona-Krise
April 2020: Die Corona-Pandemie
beherrscht Schlagzeilen, Gespräche und die Gemüter der Menschen, weltweit.
Immer wieder und immer mehr lese ich in den digitalen Netzwerken Artikel über die angeblichen Vorhersagen zur gegenwärtigen Seuche.
Sicher ist kein Astrologe in der
Vergangenheit häufiger zitiert worden als dieser Weise aus dem 16.-Jahrhundert.
Was hat Nostradamus über die
gegenwärtige Corona-Pandemie wirklich vorhergesehen?
Seit über einem
Vierteljahrhundert beschäftige ich mich mit der Person des Nostradamus und
seinen Prophezeiungen und fast ebenso lang bin ich Mitglied im Deutschen
Astrologenverband.
Aus diesem Grund will ich hier
darstellen, wer dieser Prophet wirklich war und was er tatsächlich über Corona
und die Seuche vorhergesehen hat:
Die Person Nostradamus
Der Seher wurde am 14.12.1503 in Saint-Rémy-de
Provence als Michel de Nostredame geboren. Sein Großvater, Guy Gassonet war
Jude, ließ sich christlich taufen und nannte sich daraufhin Pierre de
Nostredame. Man vermutet, dass dies der Name seiner Taufkirche war. Manche
Nostradamus-Interpreten behaupten im Steinmosaik dieser Kirche sei die richtige
zeitliche Abfolge der Prophezeiungen verschlüsselt.
Michels Vater war Mediziner und
soll bei der örtlichen Verwaltung beschäftigt gewesen sein. Seine früheste
Erziehung erhielt er vom Ur-Großvater, der den Jungen Latein, Griechisch und
Mathematik lehrte und ihn in die Geheimnisse der Astrologie und in die jüdische
Kabbalistik einführte.
Mit 15 Jahren besuchte Nostradamus
die Universität Avignon und belegte dort die Fächer der „Artes Liberales“, zu
denen auch die Astronomie gehörte. Aufgrund einer „Pestepidemie“ musste er die
Universität verlassen.
Die damaligen Maßnahmen
unterschieden sich also nicht von den Vorsichtsmaßnahmen unserer Tage.
Nostradamus widmete sich dann der
Pharmazie. Apotheker war zu seiner Zeit ein Lehrberuf.
Manche Quellen berichten, er hätte
während der Pestepidemien einen Ruf als „Pestarzt“ erworben, als er mit einem
selbst entwickelten Medikament Pestkranke heilte. Moderne Analysen seines
überlieferten Rezeptes schließen nicht aus, dass es sich dabei um ein frühes
antibiotisches Präparat handelte, das Nostradamus zur Bekämpfung dieser
bakteriellen Infektionskrankheit einsetzte.
Im Jahr 1529 finden wir
Nostradamus wieder als Medizinstudent an der Universität in Montpellier. Die
dortige Fakultät galt als weltweit führend, da es den Medizinern von
Montpellier gestattet war, jährlich eine Leichenobduktion vorzunehmen. Diese
Methode des pathologischen Medizinstudiums war erst kurz zuvor von Papst
Alexander VI. erlaubt worden.
In den Matrikeln wurde
Nostradamus Name allerdings nachträglich gestrichen. Er wird als „rebellisch“
(rebelle) bezeichnet. Ob sich diese Beurteilung auf seine Persönlichkeit oder
seine Methoden bezieht ist nicht bekannt. Gesichert ist aber, dass es den
Ärzten zu dieser Zeit verboten war, als Apotheker tätig zu sein, und
Nostradamus war gelernter Apotheker.
Bis 1533 war Nostradamus auf
Wanderschaft. Seine Route lässt sich heute nicht mehr genau nachvollziehen. Oft
wird behauptet, er sei von Frankreich über Sizilien bis nach Ägypten gelangt.
Über die dabei gewonnenen Erkenntnisse gibt es ein Manuskript in der
französischen Nationalbibliothek, in dem er okkultes antikes, orientalisches
aber auch druidisches „Geheimwissen“ zusammenfasst.
Ab 1533, Nostradamus ist jetzt 33
Jahre alt, ist sein Aufenthalt in Agen, heute Département Lot-et-Garonne
gesichert. Er arbeitet dort mit dem bekannten italienischen Naturforscher und
Arzt Scaliger (ital. Scaligero) zusammen.
Wegen der rechthaberischen Art Scaligers endete diese Verbindung bereits nach
wenigen Jahren.
1535 heiratet Nostradamus
Henriette d´Encausse. Aus dieser Ehe
stammen zwei Kinder, die noch klein waren, als wiederum eine „Pestepidemie“ das
Land heimsucht. Nostradamus konnte Frau und Kinder durch seine „Pestmedizin“
nicht retten. [1]
Ich nehme an, es handelte sich dieses
Mal nicht um eine bakterielle Infektion, wie bei der klassischen Pest, sondern
um eine virale Infektion, gegen die seine frühen Antibiotika nicht halfen.
Nach Auseinandersetzungen mit der
Familie seiner verstorbenen Frau und Verfolgungen durch die Inquisition geht
Nostradamus wieder auf Reisen. Auch hier ist sein Weg nicht mehr genau zu
rekonstruieren.
Als 1544 in der Hafenstadt
Marseille die Pest ausbricht, tritt er dort sowie in den Städten Aix, Salon und
Lyon bis 1547 als Pestarzt auf.
Schließlich heiratet Nostradamus
1547 in Salon die vermögende junge Witwe Anne Ponsarde, mit der er sechs Kinder
hat.
Ab dieser Zeit widmet er sich
mehr der Astrologie als der Medizin und Pharmazie. Er gibt seinen „Almanach“
mit astrologischen Voraussagen heraus die, wie die heutigen Zeitungs-Horoskope
gern gelesen werden und eine weite Verbreitung finden.
Der so entstandenen Bekanntheit
verdankt der Astrologe eine Einladung an den französischen Königshof, wo er
Königin Katharina aus dem Hause Medici 1555 für sich und seine Vorhersagen
begeistern kann.
Damit beginnt seine produktivste
Zeit als Seher und Hofastrologe. König Karl IX. ernennt ihn zudem zum Leibarzt.
Nostradamus stirbt nach einer
erfüllten Schaffenszeit als Prophet künftiger Ereignisse in seiner Heimatstadt
Salon am 2.7.1566 mit 62 Jahren an einem Herzinfarkt, den er richtig
vorausgesagt haben soll.
Die Zeit des Nostradamus
Der Seher lebte in einer Zeit des
Umbruchs.
Das Mittelalter war zu Ende, die
Renaissance auf ihrem Höhepunkt. Die Kirche und auch die weltlichen Mächte
verloren ihren universellen Deutungsanspruch. Was Jahrhunderte lang als
gesichertes Wissen und fester Glaube galt, wurde in seinen Grundfesten
erschüttert.
1450 erfindet Gutenberg den
Buchdruck, 1492 entdeckt Kolumbus die „Neue Welt“! 1543 als Nostradamus schon
40 Jahre alt ist, revolutioniert der Arzt und Kirchenrechtler Nikolaus
Kopernikus das mittelalterliche Weltbild, indem er beweist, dass sich nicht die
Planeten, Sonne und Mond, um die Erde drehen, sondern alle gemeinsam um die
Sonne. Endlich verstehen die Astrologen, warum die Planeten zu bestimmten
Zeiten „rückläufig“ sind.
1517 erfolgt die Veröffentlichung
von Luthers Thesen. Die Auseinandersetzung mit dieser neuen Lehre erschüttert
auch das politische und kirchliche Frankreich bis ins Mark. Die blutige
Bartholomäusnacht 1572, musste Nostradamus nicht mehr erleben, obwohl sie in
seinen Prophezeiungen dargestellt ist.
Nostradamus Zeit war eine Epoche
ausgeprägter Seuchen, die unter dem Oberbegriff „Pest“ beschrieben wurden.
Durch den ausgeweiteten Kontakt
mit Indien und China traten im 16.Jahrhundert epidemische Krankheiten auf. Die
echten Pesterkrankungen (Yersinia pestis) stammten aus China. Aber auch andere
Krankheitsbilder wie Pocken, Malaria, Cholera, Typhus und Diphterie wurden von
Zeitgenossen als Pest bezeichnet.
1498 untersagte man in Venedig
beim Auftreten der Pest alle Gottesdienste, Prozessionen, Märkte und
Versammlungen. Wer mit Erkrankten in Kontakt kam, durfte 40 Tage lang das Haus
nicht verlassen, daher der Begriff Quarantäne. Ein Zeitgenosse von Nostradamus
der deutsche Arzt Johannes Pistorius d. J. verfasste 1568 die erste medizinische
Doktorarbeit über die Pest und deren Behandlung.
Von 1518 bis 1525 beherrschte ein
Pestwelle ganz Europa. Nostradamus, der sogenannte Pestarzt war somit ständig von
Seuchen umgeben.
Die Prophezeiungen des
Nostradamus
Seine Prophezeiungen gab Nostradamus
ab 1550 in Vierzeilern heraus. Diese sind in „Centurien“ gegliedert, die
wiederum in knapp vierhundert einzelne Prophezeiungen unterteilt sind.
Die Analyse dieser Vorhersagen
wird von Nostradamus willentlich dadurch erschwert, dass sie nicht die Zukunft
in chronologischer Reihenfolge vorhersagen. Oftmals stehen frühere Ereignisse
vor späteren, sind also in Schleifen rückläufig wie die astrologischen
Planetenbahnen.
In einem erklärenden Brief an
seinen Sohn César vom 1. März 1555, der als Nostradamus diesen Brief verfasste
erst zwei Jahre alt war, gibt er einige Erläuterungen, unter anderem, dass
seine Vorhersagen bis zum Jahr 3.797 reichen.
Nostradamus verhehlt dabei nicht,
dass seine Aussagen bewusst dunkel gehalten wurden um sie nicht zu profanisieren.
Immer wieder tauchen Symbole oder versteckte Bezüge auf. Auch gewinnt man den
Eindruck, er habe manche Namen „nach Gehör“ aufgeschrieben, zum Beispiel
„Hieler“ statt „Hitler“.
An zahlreichen Stellen versucht
er Dinge zu beschreiben, die es zu seiner Zeit gar nicht gab, wie die USA oder
er spricht von einem Fisch aus dem Menschen steigen (U-Boot).
Der Seher schildert in diesem
Brief auch seine Methoden, nämlich Astrologie und Trance.
Nostradamus bekannteste Prophezeiung
ist jenige über den Tod des französischen Königs Heinrich II:
„Le lyon ieune le vieux surmontera,
En champ bellique par singhulier duelle.
Dans cage d´or les yuex luy creuera,
Deux classes une, pour mourir, mort cruelle“ (altfranzösischer Originaltext)
Übersetzt:
Der junge Löwe den alten besiegen wird,
auf dem Feld des Krieges im Einzelduell
im goldenen Käfig wird er ihm die Augen aushöhlen,
zwei Arten einig, um einen grausamen Tod zu sterben. (Übersetzung H.R)
König Heinrich II. wurde am 30.
Juni 1559 bei einem sportlichen Einzelturnier mit stumpfen Waffen schwer am
Auge verletzt. Die Lanze seines Gegners splitterte und drang durch das goldene
Gitter des Turnierhelm in die Augen ein. Der jüngere Turniergegner führte einen
Löwen im Wappenschild.
Trotz Notoperation durch die
besten Ärzte seiner Zeit verstarb der König am 10. Juli 1559, vermutlich an
einer Sepsis.
Neben solchen Voraussagen, die
sich noch zu Lebzeiten des Sehers bewahrheiteten und seinen Ruhm begründeten, fallen
zahlreiche Vorhersagen für Ereignisse auf, die sich erst lange nach Nostradamus
Tod ereigneten, hier einige Beispiele:
Du plus profond deI´Occiedent d´Europe
De pauvre gens un jeune enfant naistra
Qui par sa langue seduira grande troupe.
Son bruit au regne d´Orient plus croistra. (altfranzösischer
Originaltext III.35)
Im tiefsten Winkel des östlichen Europas
von armer Sippe ein Kind wird geboren,
das durch seine Reden verführen wird
grosse Menschenmassen,
sein Lärm wird anwachsen bis zu
den Staaten des Ostens. (Übersetzung HR)
Im 19. Jahrhundert wurden diese Verse für eine
Vorhersage über Napoleon gehalten, heute bezieht man sie eher auf Hitler.
Ein anderes Beispiel für unsere Zeit:
Cienq & quarant degrez ciel brusiera
Feu approcher de la grand´cite neuve,
instant grand flamme exparse sautera
Quand o voudra des Normans faire preuve (altfranzösischer
Originaltext VI. 97)
Am 45. Breitengrad wird der Himmel glühen,
Feuer nähert sich der großen Neustadt,
sofort wird eine besondere Flamme aufscheinen,
wenn die Nordmänner auf die Probe gestellt werden.
Der 45. Breitengrad gibt die Lage von New York an,
das Nostradamus wohl mit der „großen Neustadt“ meint. Feuer und Flammen
erinnern an die Anschläge auf das World Trade Center am 11. September 2001. Mit
Nordmänner bezeichnet der Seher die Vereinigten Staaten von Nordamerika, die es
zu seiner Zeit natürlich noch nicht gab.
An dieser Stelle sollen jedoch nicht die
Vorhersagen im allgemeinen analysiert werden, sondern die Aussagen des Sehers,
die sich möglicherweise auf die gegenwärtige Corona-Krise beziehen könnten.
Die speziellen Prophezeiungen
des Nostradamus über die Corona-Pandemie
In den Centurien konnte ich
insgesamt knapp dreißig Fundstellen herausfiltern, die sich mit der Pest,
Seuchen oder Krankheiten beschäftigen. Meistens bringt Nostradamus diese
Ereignisse mit Kriegen und Hungersnöten in Zusammenhang, so dass sich in diesen
Fällen auch bei phantasievoller Interpretation kein Hinweis auf die
gegenwärtige Pandemie ableiten lässt.
In dem erwähnten Brief an seinen
Sohn äußert sich Nostradamus überraschend konkret:
„Vom jetzigen Zeitpunkt an, an
dem dies geschrieben wird, wird die Welt vor Ablauf von 177 Jahren, drei
Monaten und 11 Tagen durch Pest, lange Hungersnot und Kriege, mehr noch durch
Überschwemmungen zwischen jetzt und diesem fixen Datum, davor und danach
mehrfach so dezimiert, es werden wenige Menschen überleben, dass man kaum mehr
einen finden wird, der sich um die Felder kümmert.“
Was ist also mit dem Jahr 1732?
Zwischen 1709 und 1711 entvölkerte
die Pest Ostpreußen so stark, dass die Felder nicht mehr bestellt werden
konnten und 1732 der Preußische Könige dort protestantische Flüchtlinge aus dem
Salzburger Land ansiedelte. Aber sonst befand sich ganz Europa im Rokoko, einer
galanten und glänzenden Zeit.
Bezieht sich die Aussage des
Sehers möglicherweise auf den 30jährigen Krieg (1618-1648), der mit seinen
Auswirkungen, der Pest und der Entvölkerung ganzer Landstriche, auf diese
Beschreibung passt? Nimmt man die Zahlen 3 und 11 nicht als Datumangaben,
sondern, typisch für Nostradamus, Eh als Rechenanweisungen, dann befindet sich
das Schreckensdatum mitten im Dreissigjährigen Krieg mit all den geschilderten
Katastrophen. Aber es ist keinesfalls eine Voraussage für die Corona-Pandemie.
Eher könnte folgender Text auf
die heutige Situation passen:
Pau, Verone, Vience, Saragousse de glaives loings,
terroirs de sang humides:
Peste si grande viendre á la grand gousse,
proche secours, & bien loing les remedes. (altfranzösischer
Originaltext III.75)
Nach Pau, Verona, Viecensa, Saragossa,
wird kommen eine schwere Pest, erkennbar am
feuchten Blut,
hervorgerufen von Waffen aus der Fremde, aus dem
großen Wassergebiet.
Die Hilfe ist nahe, doch die Heilmittel kommen
erst ziemlich spät. (Übersetzung HR)
Die Seuche erfasst also in Europa
besonders Norditalien und Spanien. Für diese Regionen stehen die angegebenen
Städte. Die Krankheit führt zu schweren
Lungenentzündungen, die zu Zeiten des Nostradamus durch feuchtes Blut aus der Lunge
erkennbar waren. Den Begriff „grand gousse“ übersetze ich nicht mit „großer
Schote“, sondern beziehe ihn auf das Wort „Gossa“, das im gascognischen Dialekt
soviel wie „Wasserfläche“ oder “häufig überschwemmt“ bedeutet. Ein Hinweis auf
die Stadt Wuhan in China, die auch Stadt der Flüsse oder Stadt am Wasser
genannt wurde. Aufgrund der geographischen Lage kommt es immer wieder zu
Überschwemmungen in dieser Stadt. Die Satz „Waffen aus der Fremde“ könnte sogar
ein Hinweis auf den Virus als militärischen Kampfstoff sein. Hilfsmaßnahmen für
die Pandemie sind schnell angelaufen, doch ein Medikament oder eine Impfung
lässt noch auf sich warten.
Ebenso passend ist die folgende Prophezeiung:
Subit venu l´effrayeur sera grande,
des principaux de l´affaire caechez
et dame embrasse plus ne sera en vene
Ce peu á peu seront les grande fachez. (altfranzösischer
Originaltext V.65)
Plötzlich wird der große Schrecken kommen,
von den Urhebern verschwiegen,
die Dame kann nicht mehr umarmt werden
und allmählich werden die Großen ärgerlich. (Übersetzung HR)
Vielleicht ein Hinweis auf den Versuch die Seuche zu vertuschen, auf
die Kontaktsperre und den damit verbundenen Ärger.
Eine Seuche wird aber auch in folgendem Vers beschreiben:
L ´horrible guerre qu ´en l´Occident s´appreste,
L´an ensuivant viendra la pestilence
Si fort horrible, que ieune, vieux ne best,
Sang, feu, Mercure, Mars, Jupiter en France (altfranzösischer
Originaltext IX.55)
Im Jahr das dem fürchterlichen Krieg
der im Westen vorbereitet wurde folgt.
Wird die Pestilenz kommen, fürchterlich über
Junge, Alte und Tiere,
Blut, Feuer, Merkur, Mars und Jupiter in
Frankreich. (Übersetzung
HR)
Dieser Vers gilt nicht für die jetzige Corona-Pandemie.
Der Löwe ist in der Astrologie ein Feuerzeichen. Merkur, Mars und Jupiter standen 1919 von Frankreich aus gesehen im Sternbild des Löwen. Der erwähnte fürchterliche Krieg
war der erste Weltkrieg der 1919 zu Ende gegangen ist. Die von Nostradamus
erwähnte Pestilenz ist die sogenannte Spanische Grippe (Influenza Pandemie),
deren Erreger von Hühnern auf den Menschen übertragen wurde. Sie forderte in
den Jahren bis 1920 zwischen 17 und 50 Millionen Todesopfer, junge und alte
Menschen gleichermaßen-
Zum Schluss noch ein sehr bemerkenswerter Vers:
De vaine emprinse l´honneur Indue plaincte,
Galliots errans par Latins, froid, faim vagues
Non loing de Tymbre de Sang la terre taincte
Et sur humains seront diverses plagues. (altfranzösischer
Originaltext V.63)
Als vergeblich bemitleidet bei irregeführter Ehre
Irren Bootsflüchtlige durchs Mittelmeer,
frierend, hungrig,
verzweifelt,
nicht weit vom Tiber wird das Blut die Erde tränken
und über die Menschen werden verschiedene Plagen kommen. (Übersetzung
HR)
Zusammenfassung:
Nostradamus hat
bei keiner seiner Prophezeiungen das Ende der Menschheit oder auch nur
katastrophale Folgen durch die Corona-Pandemie beschrieben, wie in vielen
sozialen Netzwerken und digitalen Medien zur Zeit behauptet wird.
Derartige
Meldungen sind eindeutig Fakes. Sie sollen nur das Ziel haben, die Bevölkerung
zu beunruhigen und die Gesellschaft zu destabilisieren.
Obwohl
Nostradamus oft als „Weltuntergangsprophet“ bezeichnet wird, finden wir bei der
genauen Analyse seiner Schriften keine Hinweise auf die derzeit verbreiteten
Behauptungen.
Würde er heute
leben, wären seine Ratschläge als Arzt:
Zuhause bleiben, Kontakte vermeiden keine
Massenveranstaltungen besuchen und Ruhe bewahren.
[1]
Möglicherweise handelte es sich bei dieser „Pest“ um eine aus dem Tierreich
stammende Viruserkrankung, die im 16. Jahrhundert, ausgehend von England
(Englisches Schwitzen) in ganz Mitteleuropa, viele Todesopfer forderte und
große Ähnlichkeit mit dem Corona-Virus hatte.